Wofür? Wie ich mein WOFÜR aus den Augen verlor und mich das fast krank machte
Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, wofür Ihr das alles macht? Konkret meine ich die Selbständigkeit, das eigene Unternehmen. Aber auch als Mitarbeiter*in kann ich mir diese Frage stellen.
Ja, Selbständige haben so einige Vorteile. Ganz vorne stehen „Freiheit“ und „Flexibilität“.
Aber mal ganz ehrlich: Wer hatte nicht schon mal eine wache Nacht, weil die Aufträge gerade nicht so reintrudeln. Weil etwas mit einem Kunden schief gegangen ist, weil das Geld auf dem Bankkonto immer weniger wird. Und jeder Urlaub ein unbezahlter Urlaub ist, den man sich vorher gut überlegen muss.
Veränderungen, Umbrüche, Existenzängste. Das alles kommt in der Selbständigkeit, aber auch im Angestelltendasein vor. Ich habe beides erlebt. Ich war schon mehrmals an diesem Punkt. Wenig bis keine Energie bei potenziellen Kunden und bei mir. Die Entwicklung lief nicht wie gedacht. Existenzängste machten sich breit. Zweifel, die mich lähmten und Angst. Angst blockiert. Das weiß mein Verstand. Und mit Druck und Angst im Nacken lässt es sich auch schwer Aufträge akquirieren. Kein Wunder also, dass nichts lief.
Als ich am Punkt der Erschöpfung angekommen war, suchte ich externe Hilfe auf. Ich brauchte einfach jemanden zum Reden. Meine Sorgen loswerden. Jemanden, der mich aus diesem Gedankenstrudel rausbrachte.
In der Sitzung stellte sie mir eine Frage. DIE Frage, die alles veränderte:
„Tanja, weißt Du eigentlich noch, WOFÜR Du das machst?“
WOFÜR? Dieses kleine Wörtchen löste einen großen „Klick“ in meinen Gedanken aus. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich mein WOFÜR verloren hatte. Oder besser gesagt, aus den Augen verloren. Es war noch da. Nur habe ich es nicht mehr wahrgenommen und hatte dadurch auch keine Motivation mehr.
Als nächstes nahm ich mir Zeit, mein Flipchart und Stifte und malte mir mein WOFÜR auf. Und es fielen mir auf Anhieb soooo viele Wofürs ein. Wofürs für mich, Wofürs für meine Kunden.
Erstaunt blickte ich auf mein „Sonnen-WOFÜR“. Und ich merkte sofort eine Leichtigkeit. Und Motivation. Meine Zweifel schwanden. Ja, die Situation war immernoch ernst. Aufträge fehlten, Geld auch, ich hatte noch keine konkrete Lösung, wie es weitergehen sollte. Aber mein WOFÜR gab mir die Motivation weiterzumachen. Den Antrieb dieses Tief durchzuhalten, bis wieder ein Hoch kommt.
Die Tage danach löste sich vieles. Ungeklärte Themen wurden geklärt. Die Richtung neu bestimmt. Wertvolle Kontakte ergaben sich. Viele Zeichen, dass es wieder vorangeht. Zuversicht löste die Zweifel nach und nach ab.
Jeder hat ein WOFÜR. Manchmal sehen wir es vor lauter Sorgen nicht mehr. Manchmal versteckt es sich in der hintersten Ecke. Aber wenn wir es wieder sichtbar machen, geht es mit einer ganz neuen Motivation und Energie weiter. Und vieles löst sich anschließend von ganz allein.
Was ist Dein WOFÜR?

