Vom Mobbingopfer zum Coaching-Fan

Ich war ein Mobbingopfer!

Puh, das liest sich echt krass.

Und es ist tatsächlich das erste Mal seit über 20 Jahren, dass ich das so formuliere.

Und wie alle Erfahrungen hatte auch diese eine positive Seite. Sie brachte mich nämlich in Kontakt mit Coaching.


Puh, das liest sich echt krass.

Und es ist tatsächlich das erste Mal seit über 20 Jahren, dass ich das so formuliere.

Und wie alle Erfahrungen hatte auch diese eine positive Seite. Sie brachte mich nämlich in Kontakt mit Coaching.


Aber ich beginne von vorne. In meinem ersten Job nach dem Marketingstudium war ich Teil eines dreiköpfigen Teams, wovon mein Kollege und ich die Einzigen in der Abteilung waren, die eine Marketingausbildung hatten. Unser dritter Kollege war bisher für den Bereich Messeorganisation tätig und das war auch schon alles an Kenntnissen, was annähernd mit Marketing zu tun hatte. Nach kurzer Zeit fing er an, uns das Arbeitsleben schwer zu machen. Seine Beweggründe sind reine Spekulation und so gehe ich gar nicht erst darauf ein.


Das Schwierige an Mobbing


Und hier kommen wir schon zur ersten Schwierigkeit. Ich könnte nicht einmal genau definieren, was er gemacht hat. Echtes Mobbing ist so subtil.

Der Mobbende handelt auf eine Art, dass man


a) ihm nichts nachweisen kann und

b) man immer das Gefühl bekommt, selbst schuld zu sein

c) Gespräche mit der Person haben keinerlei Wirkung


Es gibt Unterschiede zwischen einem „normalen“ Konflikt und Mobbing. Es ist eine feine Linie, die schwer greifbar ist. Doch wenn sie überschritten wird, ist es eine wirklich ernstzunehmende Angelegenheit.


Null Unterstützung


Das Schlimmste daran war jedoch, dass wir keinerlei Hilfe erhielten. Weder von unserem direkten Vorgesetzten noch von unserem indirekten Chef. Beide hatten weggeschaut. Ihnen waren die Schwierigkeiten bewusst, aber sie hatten nicht den Mut etwas zu tun. Wir sprachen beim Personalleiter vor. Dieser bestätigte, dass der Kollege schwierig sei und auch in der Vergangenheit schon unangenehm auffiel. Seine Worte: „Die Personalakte von Herrn X ist so dick. Aber ich kann leider nichts tun“. Das war wie ein Schlag ins Gesicht für uns. Dieses Gefühl von Macht- und Hilflosigkeit war es, was uns psychisch zunehmend belastete.


Die Konsequenzen und Wendung


Mein Kollege kündigte. Er hatte das Pech, in einem Zimmer mit ihm sitzen zu müssen und war seinen Attacken ständig ausgesetzt.

Ich war kurz vor der Kündigung, als eine Freundin mir erzählte, dass ihre Mutter gerade eine Coachingausbildung abgeschlossen hatte und mir vielleicht helfen könnte.


Coaching war für mich bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt. Aber einen Versuch wert. Ich hatte nichts zu verlieren.


Coaching für ein starkes ICH


Eine Sitzung genügte. Es war keine Beratung. Sie hat mir nicht gesagt, was ich tun solle. Es war vielmehr, dass sie meine innere Stärke wieder hervorholte. Was mein Kollege sukzessive begraben hatte, holte sie wieder zum Vorschein. Mit vielen Fragen, auf die ich selbst die Antworten lieferte. Mit Impulsen, die zum Nachdenken anregten. Und mit Methoden, die ich nutzen konnte, um mich im akuten Fall zu schützen.


Nach dieser Sitzung ging ich gestärkt raus. Mein Kollege hat sich nicht geändert. Er hat weiter versucht, mich loszuwerden. Doch ich hatte jetzt das Rüstzeug, mich zu schützen und begegnete ihm (selbst)bewusst auf eine andere Art. Das spürte er.

Als ich befördert wurde, hatten wir weniger Berührungspunkte und er hat wohl verstanden, dass er gegen mich nichts ausrichten kann und zog sich zurück. Wir wurden keine guten Kollegen. Doch ich konnte mit ihm auf sachlicher Ebene so weit umgehen, dass es die Qualität unserer Arbeit nicht beeinträchtigte.


Diese Erfahrung war bitter und schmerzlich. Nicht nur weil ich einen Lieblingskollegen verlor und selbst die Hölle durchmachen musste. Mobbing ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen darf. Es kann einen Menschen psychisch kaputt machen.


Doch diese Erfahrung hat mich gestärkt. Und, was das Beste ist, es hat mir den ersten Einblick in die Welt des Coachings gebracht. Was für eine positive Macht Coaching hat und wie es einen in seiner Persönlichkeit weiterbringen kann. Dafür bin ich heute noch dankbar.


Meine Tipps, falls Du Dich gemobbt fühlst


  1. Ist es ein Konflikt oder Mobbing? Beschäftige Dich mit dem Thema, um herauszufinden, worum es sich tatsächlich handelt.
  2. Wenn es wirklich Mobbing ist, dann warte nicht zu lange. Lass nicht zu, dass es Dir den Arbeitsalltag zur Hölle macht. Such Dir Hilfe oder wenn es wirklich nicht anders geht, verlasse die Situation.
  3. Lass es nicht dazu kommen, dass Dich die Situation psychisch an den Rand des Möglichen bringt. Denn das wäre der größte Erfolg für die Person, die Dich mobbt. Und das willst Du dieser Person auf keinen Fall gönnen.
  4. Die mobbende Person wird sich nicht ändern. Nur Du hast Einfluss darauf, die Situation zu ändern. Indem Du ihr auf einem anderen Weg begegnest.


Für die Begleitung auf diesem Weg gibt es Profis, die Dir helfen können. Therapeuten und Coaches, die auf Mobbing spezialisiert sind.


Du bist wertvoll!!

Egal ob Mobbing oder nicht. Wenn es Dir schlecht geht und Du unter einem Konflikt leidest, dann darfst Du dafür sorgen, dass es Dir besser geht. Das ist Dein gutes Recht und kein anderer Mensch kann Dir sagen, wie Du Dich zu fühlen hast oder was Du „aushalten“ musst. Du bist ein wertvoller Mensch.

Dein Leben ist zu wertvoll, als dass Du es mit einem Arbeitsleben füllen musst, was Dich belastet.


Dein Glücksjob-Coach

Tanja


von account 13. November 2024
Meine Entscheidung, wie ich zukünftig digital aktiv sein werde
von account 8. Mai 2024
Wie lange dauert ein Coaching und viel Geld kostet es denn?
von account 8. Mai 2024
Coaching und seine Nutzen
von account 24. April 2024
Wieso gibt es so viele verschiedene Coachingformen?
von account 17. April 2024
Coaching kinderleicht erklärt
9. Februar 2024
Wie vermeide ich es, wiederholt als unzufriedener Mitarbeiter zu enden?
17. September 2022
„Ich war meiner Zeit voraus.“ Das schoss mir nach 15 Minuten in den Kopf, während ich den Film „Die stille Revolution“ von Bodo Janssen sah. Die Dokumentation handelt von der sich verändernden Arbeitswelt, in der das Führen von Mitarbeitern, wie es im Industriezeitalter üblich war, heute nicht mehr funktioniert. Denn wir befunden uns im Wissenszeitalter. Was das mit mir zu tun hat?
28. Mai 2022
Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, wofür Ihr das alles macht? Konkret meine ich die Selbständigkeit, das eigene Unternehmen. Aber auch als Mitarbeiter*in kann ich mir diese Frage stellen.
14. April 2022
„Wie ihr geht zu einem Coach? Ihr seid doch selbst Coaches“, fragt mich neulich eine gute Freundin, als ich ihr wieder mal von einer erfolgreichen Sitzung erzählt habe. Und wie uns das weiterbringt. Naja…schon mal versucht, dich selbst zu coachen? Egal, ob man fachlich das KnowHow hat oder nicht. Man steckt immer selbst viel zu tief im Wald. Und es braucht einfach die Impulse von außen, die andere Sichtweise. Wer immer im eigenen Sumpf schwimmt sieht das klare Wasser vor einem nicht. Wir haben immer zwei Möglichkeiten: 1. wir strampeln und strampeln, grübeln nach und versuchen irgendwie uns selbst zu befreien oder 2. wir erzählen einfach einer anderen Person, was uns so Mühe bereitet. Oft hilft das Erzählen schon. Ein Coach hat zudem den Vorteil, dass er über Methoden verfügt, die uns schneller aus dem Sumpf ziehen können. Er weiß, ob er ein Stück Holz oder ein Seil hinwerfen muss. Ich wähle gerne die zweite Möglichkeit. Als etwas ungeduldiger Mensch, der vom äußeren Input lebt und der schnell vorankommen möchte, ist es mir zu mühsam, lange selbst vor mich hinzustrampeln. Ein guter Coach kostet natürlich. Aber ich habe bisher jedes Coaching zu 200 % wieder hereingeholt. Indem ich effizienter weitermachen konnte und das in den eigenen Sitzungen Erlernte auch in meinem Business wieder einsetzen kann. Das ist es mir wert. Schwimmst Du auch manchmal im Sumpf und es kostet Dich einfach nur viel Energie?